Triticale
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Triticale

Die meisten Nicht-Landwirte haben von Triticale noch nie etwas gehört, mit fast 400.000 Hektar Anbaufläche hat diese Getreideart jedoch durchaus einen bedeutenden Anteil von ca. 6 Prozent an der Gesamtanbaufläche in Deutschland. Somit wird sogar mehr Triticale als Hafer oder Dinkel angebaut. Triticale gehört zur Familie der Süßgräser (Poaceae) und wird 0,5 bis 1,25 Meter hoch.

Die Triticale entstand gegen Ende des 19. Jahrhunderts, dort wurden in Schottland zum ersten Mal natürliche, spontane Kreuzungen zwischen Weizen und Roggen beobachtet. Es gilt als „junges“ Getreide, da es erst nach 1930 gelang, fortpflanzungsfähige Pflanzen zu züchten. Aufgrund der Kreuzung von Roggen und Weizen entstand auf die Namensgebung: Triticum (Weizen) und Cereale (Roggen). Verwendet wird die Triticale im Wesentlichen als Futter für Nutztiere, auch in Hessen ist sie besonders wichtig in der Tierfütterung.

 Wusstet ihr, dass sich die verschiedenen Triticalesorten vor dem Schossen teilweise erheblich von der Bereifung, der Halmlänge und im Wuchstyp unterscheiden? Das führt dazu, dass manche Sorten im Feldbestand eher roggenähnlich, und andere mehr wie Weizen aussehen.

Die wichtigsten Anbauländer für Triticale sind Deutschland, Frankreich, Polen, Länder der ehemaligen Sowjetunion, China und Australien. Außer in sehr trockenen Lagen lässt sich Triticale auf allen Böden gut anbauen – meistens wird er daher z.B. in Mittelgebirgslagen angebaut. Auf guten Böden bringt sie, verglichen mit Weizen, sogar höhere Ernteerträge. In Europa wird hauptsächlich Winter-Triticale angebaut, in den Subtropen und Tropen eher Sommer-Triticale. Hohe Ertragsstabilität, hohes Ertragspotential, gute Winterhärte sowie die Robustheit gegenüber Pilzkrankheiten sprechen für den Anbau von Triticale. Ausgesät wird von Ende September bis Mitte Oktober, geerntet wird zwischen Roggen und Weizen mit einem durchschnittlichen Ertrag von 65 Dezitonnen pro Hektar.